29. Juni 2011
Obszessiv, verklungen, romantisch, praktisch, leidenschaftlich - nahezu ebenso vielfältig wie die Spielarten zwischenmenschlicher Beziehungen präsentiert sich das 8. Freiburger Filmfest, das in diesem Jahr vom 7. bis 17. Juli ausgetragen wird. 47 Filme hat Festivalleiter Michael Wiedemann in diesem Jahr für sein Publikum zusammengestellt, die erstmals in Freiburg gezeigt werden und von denen zehn Streifen open air über die Großbildleinwand laufen werden.
Mit dabei ist u.a. der Sieger des diesjährigen Berlinale Wettbewerbs „Nader + Sirim“, ein Porträt der iranischen Gesellschaft, das anhand eines vor der Scheidung stehenden Ehepaares gezeichnet wird. Gleich dreifach gewann der Film des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi, standen neben dem Goldenen Bären für den besten Film doch auch zwei Silberne Bären für die besten weiblichen und männlichen Schauspieler zu Buche.
Eine besondere Vorbereitung ließ Regisseur Derek Cianfrance seinen Hauptdarstellern Ryan Gosling und Michelle Wiliams in dem Ehedrama „Blue Valentine“ angedeihen. Auf sein Geheiß zogen sie einige Monate vor Drehbeginn zusammen mit ihrer Filmtochter in ein Einfamilienhaus, um dort das Familienleben zu simulieren.
Was passieren kann, wenn Mann und Frau dieselbe süße Leidenschaft teilen, zeigt Jean Pierre Améris in dem französischen Spielfilm „Die anonymen Romantiker“. Zunächst deutlich sachlicher geht es dagegen zwischen den Hauptdarstellern in „Angèle und Tony“ zu, dem in der Normandie angesiedelten Debutfilm der französischen Regisseurin Alix Delaporte über eine Zweckheirat und ihre charmanten Folgen.
Ebenfalls im Mensapark zu sehen sein werden darüber Aki Kaurismakis neuestes Werk „Le Havre“, der österreichisch-deutsche Spielfilm „Mein bester Feind“ sowie die französische Superkomödie „Nichts zu verzollen“.
Wie in den Jahren zuvor gliedert sich das Festival in die Reihen „Neues deutsches Kino“, Internationale Premieren sowie eine Werkschau, in deren Mittelpunkt in diesem Jahr Lars von Trier steht. Von dem dänischen Regisseur werden neun Filme zu sehen sein, darunter die Europa-Trilogie, die Werke „Breaking the Waves“, „Dogville“, „Idioten“ sowie sein neuester Film „Melancholia“.
Auch auf verschiedene Gäste kann sich das Publikum wieder freuen. So wird Michael Wiedemann zum Auftakt des Filmfests am 7. Juli Regisseur Thomas Frickel und seinen Dokumentarfilm „Mondverschwörung“ willkommen heißen. Am 10. Juli stellen sich die Regisseure Leon Geller und Marcus Vetter im Anschluss an ihren Dokumentarfilm „Das Herz von Jenin“ den Fragen der Zuschauer/innen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Cafe Palestine statt. Und am 11. Juli weilen Darsteller des Spielfilms „Eines Tages“ zu Gast. Weitere Gäste werden erwartet.
Einen Höhepunkt gibt es zum Abschuss des Filmfests: Die Verleihung des Publikumspreises, der erneut von der Volksbank Freiburg gestiftet wird am 17. Juli, 19 Uhr in der Harmonie. Welcher Film-Verleih in den Genuss der 5000 Euro Preisgeld kommt, können die Zuschauerinnen und Zuschauer mit ihren Stimmzetteln entscheiden, die jeweils nach den Vorstellungen der 39 Wettbewerbsfilme verteilt werden.
Das 8. Freiburger Filmfest findet vom 7. bis 17. Juli statt. Spielorte sind die Kinos Friedrichsbau und Harmonie sowie der Mensa-Park, in dem das Leinwandgeschehen wieder „Open-Air“ genossen werden kann. Die Einzelkarte kostet 7,50 €, ermäßigt 6,50 €. Das vollständige Programm liegt u.a. im Kino Friedrichsbau, der Harmonie, dem Kandelhofkino sowie an üblichen Stellen aus und kann im Internet unter www.filmfest-freiburg.de abgerufen werden.