Kriegsfotografinnen

12. Februar 2016

Mehr Frauen als Männer berichten heute aus Krisengebieten. Sehen Frauen etwas im Krieg, das Männern entgeht, was treibt sie an und was unterschiedet ihre Bilder von denen ihrer Kollegen? Diesen und weiteren Fragen geht Sigrid Faltin in ihrer 53 minütigen TV-Dokumentation „Kriegsfotografinnen“ nach. Fünf Fotografinnen, deren Werke in den vergangenen 100 Jahren rund um die Welt gingen - und heute noch gehen - rückt die Freiburger Filmemacherin in den Fokus, darunter die französische Kriegsfotografin Christine Spengler (geb.1945), eine der wenigen, die den Krieg scheinbar unverändert überstanden hat. Weitere Porträtierte sind Alice Schalek (1874-1956) aus Wien, die als die erste Frau gilt, die an der Front fotografierte, Gerda Taro (1920-1937), die sich im Spanischen Bürgerkrieg einen Namen machte und die 26 jährig die erste Fotografin war, die Opfer eines Krieges und ihrer Arbeit wurde, Lee Miller (1907-1977) die zunächst als Model von Man Ray und Jean Cocteau und  als „Partylöwin“ berühmt wurde, bevor sie sich mit ihren Fotos vom Kriegsende in Deutschland berühmt wurde, sowie Camille Lepage (1988-2014), die die Gräuel im Bürgerkrieg von Zentralafrika dokumentierte und für ihren Beruf ihr Leben lassen musste.  

Zu sehen ist Sigrid Faltins Dokumentation am Internationalen Frauentag, am 8. März um 22.45 Uhr auf dem Fernsehsender arte. Wer die Filmemacherin live und ihr Werk vorab erleben möchte, hat dazu am 23. Februar die Gelegenheit bei einer Vorabpremiere, bei der neben der Freiburger Dokumentarfilmerin auch  Irme Schaber  anwesend sein wird. Schaber veröffentlichte  1994 ein Buch über die Fotografin Gerda Taro und wird mit Sigrid Faltin über ihre Dokumentation sprechen. Kartenreservierungen für den Abend können per Mail an die Buchhandlung gerichtet werden: info [at] buchladen-rainhof [dot] de

Übrigens: Nach dem Film ist vor dem Film, und so steckt Sigrid Faltin, die mit ihrer Produktionsfirma White Pepper in Freiburg ansässig ist und in den vergangenen 30 Jahren zahlreiche Dokumentarfilme u.a. im Auftrag des SWR sowie Kinofilme („La Paloma“) produzierte, schon mitten in ihrem nächsten Projekt: „Ritterblut“ (voraussichtlicher Titel) ist eine Langzeitdokumentation über eine Frau, die über die Website „Jailmail.de“ Kontakt zu einem Gefängnisinsassen erhielt, nach vier Besuchen und 59 Briefen von ihm sagt „es ist wahre Liebe“ und mit ihm nach seiner Entlassung ein Leben in Freiheit beginnen will.

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